Welch ein Bild!

Quel tableau! Bedenken wir die massive Veränderung (Beeinträchtigung) des Bereichs des (vermeintlich) Unmittelbaren durch den notgedrungenen Einschub von schützenden oder schützen sollenden Vermittlungen, mit dem sie begleitenden Verlust der Naivität des Direkten. Verlust? Ist nicht vielmehr eine breite Retablierung dieser Naivität erkennbar im Trotz? Die zusätzliche, überschüssige Komplexität will reduziert werden, zumal die mentale Kraft fehlt, die unproduktive in produktive Komplexität zu überführen. Das alles vor der Kulisse einer verselbständigten Seuchenkrise, deren Todeshorizont von der einen Weltgegend in die andere wandert, und hinter der schon die nächste, noch viel bedrohlichere Menschheitskrise längst die Fundamente der Zivilisation zu zersetzen begonnen hat und uns nur schon den nächsten Sommer fürchten lässt. „Uns“ - wer immer das sein soll. Der weiter anschwellende Gemeinschaftsdruck gefährdet akut die zivilisatorische Errungenschaft des Individuums, einst der Herde abgerungen, nun angesichts der Lebensgefahr wieder zurückgedrängt ins Gepferch. Bürokraten übernehmen kraft ihrer Befehlssprache die Aufsicht. Es geht in Richtung „formierte Gesellschaft“. Gewiss: Verhaltenssteuerung war schon immer. Je effizienter sie war, um so sanfter und diskreter wurde sie. Jetzt, vor dem dräuenden Todeshorizont, kommt wieder Wildes auf, hinter dem verschwindenden Individuum erscheint: das bangende Tier. Da wird die Verhaltenssteuerung, auf sofortige Wirkung angelegt, direkt, unmittelbar, offensichtlich.