Blut und Boden.

Diese überreizte Konfliktstimmungslage, sie ist wieder da: wie 1913-14, dann 1935-39, jetzt 2016, begleitet vom Blut- und Bodengebrüll von SVP bis AfD und Front national.

Hierzulande kommt die unsägliche Feigheit vieler sogenannter „Bürgerlicher“ in Führungspositionen der FDP und CVP hinzu, die mit der Parole „Schulterschluss" den Braunen in die Hände arbeiten und damit dokumentieren, dass sie den Kern der Bürgerlichkeit, der Citoyenneté, längst preisgegeben haben: die wachsame, konsequente Beachtung der Gewaltentrennung. Diese Herrschaften tragen die Pervertierung der direkten Demokratie in eine geldsack-geführte Volksdiktatur zynisch mit, weil sie sich noch so gerne vor den Komplexitäten der Gegenwart in die mentalen Einfachheiten der forcierten Rechts-/Links-Konfrontation flüchten. 

Die Schulterschluss-Schande findet nicht nur in Basel statt, auch an vielen anderen Orten der Schweiz ist Ähnliches im Gang. Wer die Gewaltentrennung als Grundlage nicht nur der politischen Ordnung hierzulande, sondern als unverzichtbares zivilisatorisches Gut ansieht, wird jene vermeintlich „Bürgerlichen" nicht wählen, die mitwirken, wenn sie zu Grabe getragen werden soll. Blut und Boden ist wieder da, und die Kollaborateurinnen und Kollaborateure schiessen ins Kraut. 

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